Vermehrung durch Aussaat

Vorbereitung der Aussaatgefäße

Für eine erfolgreiche Anzucht sollte möglichst sehr steril gearbeitet werden. Dies gilt für das Saatgut ebenso, wie für das zu verwendende Anzuchtsubstrat, den Saatschalen, den Pflanzentöpfen und auch den Zimmergewächshaus.

Alle verwendeten Aussaatgefäße werden vorher desinfiziert.

Dies kann durch aufgesprühen mit mind. 70% reinem Alkohol geschehen. Wenn es die Gefäße erlauben reicht auch ein Ausspülen mit heißem Wasser.

 

Vorbereitung der Aussaaterde

Um sämtliche Keime und unerwünschten Begleiter im Substrat abzutöten gibt es die Möglichkeit, die Erde mind. 10 Minuten (besser länger) in der Microwelle zu erhitzen. Auch im Backofen kann die zu verwendende Erde mind. 30 Minuten erhitzt werden.

 

Vorbereitung Saatgut

Um ein pilzfreies Keimen zu erlangen, sollten die Samen vorher gebeizt werden. Diese Mittel umhüllen das Samenkorn und schützen es so gegen Pilzbefall.  Viele der früher angewendeten Materialien sind leider derzeit nicht mehr zugelassen und somit auch nicht mehr frei verkäuflich. Fragen sie hierzu doch einmal bei einem Händler oder in fachlichen Foren nach. Derzeit bieten Händler, welche selber Kakteen züchten verschiedene, zugelassene und bewährte Produkte an.

 

 

zugelassene Produkte in Deutschland (Stand: 2010):

 

  • seedpro TB FBZ24 (R) - biologisches Trockenbeizmittel (Kakteen-Haage)
  • seedpro soil FBZ24(R) - Saatgutschützender Zuschlagstoff für Substrat (Kakteen-Haage)
seedproo soil FBZ24(R) - flüssiger Saatgutschützender Zuschlagsstoff
  • seedpro fluid FBZ24 (R) - biologisches Nassbeizmittel, zum Gießen, als nachträgliche Behandlung (Kakteen-Haage)
  • Chinosol-Pulver -  zum Gießen, als nachträgliche Behandlung (erhältlich in verschiedenen Kakteenshop; oder als Tabletten in Apotheke)

Die Samenkörner sollten vor dem Beizen gründlich von allen Verunreinigungen befreit werden. Dies gilt besonders für vorhandene Fruchtfleischreste. Schauen sie sich ihr Saatgut genau an. Stellen sie fest, das solche Reste noch an den Körnern haften, reiben sie diese leicht zwischen den Fingern bis sie sich lösen.

Die Samenkörner kommen nun in ein kleines Gefäß (Reagenzglas, alte Filmdose [oh, gibt es so was überhaupt noch ;) ] oder ein kleines Papiertütchen leistet auch gute Dienste). Etwas von dem Beizmittel wird dazu gegeben und unter leichtem Schütteln werden die Samenkörner vermischt. Trennen sie die Samenkörner wieder von dem Pulver. Letzteres kommt wieder in die Händlerpackung zurück. Die Samenkörner sind nun gut vorbereitet für die Aussaat.